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Ayurveda in der Schwangerschaft – blühe auf mit diesen ayurvedischen Tricks

Ayurveda in der Schwangerschaft. Ayurveda und Yoga sind unzertrennbar miteinander verbunden und überlappen sich auch. Das ist kein Wunder, da beide Systeme ihre Wurzeln in den Veden (Schriften der uralten indischen Hochkultur) haben. Yoga und Ayurveda ergänzen sich perfekt und sollten daher auch gemeinsam angewendet werden. Ayurveda bietet Anleitung für die richtige Ernährung, einen gesunden Tagesablauf und auch Hinweise auf die Wichtigkeit des Glücklichseins in der Schwangerschaft. Mehr über Yoga im ersten Trimester findest du hier. 

Richtig Essen – Ayurveda in der Schwangerschaft

Die Grundlage des Ayurveda bildet die Konstitutionslehre, in der drei verschiedene Körperbautypen (Doshas) unterschieden werden. Finde dein Dosha hier heraus. In der Schwangerschaft solltest du besonders darauf schauen, dass dein Dosha ausgeglichen ist. Das erreichst du vor allem mit einer auf dein Dosha angepassten Ernährung. Solltest du dir unsicher sein, welcher Konstitutionstyp du bist, kannst du Hilfe bei einem Ayurvedaarzt oder -berater aufsuchen.

Tipps für die richtige Ernährung

  • Esse Lebensmittel, die dem Prinzip des Sattwa zugeordnet sind. Dies fördert Leichtigkeit, Klarheit und Reinheit. Sattvisches Essen ist frisches Obst und Gemüse, Gekochtes, Milchprodukte (außer gereifter Käse), Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Honig (nicht erhitzen!). Meide Fertigprodukte, Aufgewärmtes, Tiefkühlkost, Genmodifiziertes Essen sowie Fleisch, Eier und Fisch. Jedes Nahrungsmittel, das die Verletzung von Tieren vorsieht, ist nicht sattvisch, das schließt auch Milchprodukte der Massenproduktion ein.
  • Du hast dich vor der Schwangerschaft nicht vegetarisch ernährt haben und möchtest dies nun tun? Dann ist es ratsam, Hilfe heranzuziehen. Du kannst alle nötigen Nährstoffe durch vegetarische Ernährung erhalten, jedoch musst du darauf achten, dass du abwechslungsreich isst. Einfach auf Pasta mit Tomatensauce und Überbackenen Käse mit Preiselbeeren zu wechseln ist keine GESUNDE vegetarische Ernährung! Auch eine vegane Ernährung ist möglich, aber achte besonders auf Vitamin B12.
  • Mindestens eines der folgenden Gemüsesorten solltest du jeden Tag essen: grünes Blattgemüse, Kohl, Brokkoli, Kürbis, Süßkartoffel, Karotten. Eine Bandbreite an Vitaminen wird durch diese Gemüsearten abgedeckt.
  • Esse auf was du Lust hast. Nun ist nicht die Zeit, um dich kulinarisch zu geiseln. Folge deinen Vorlieben und den Gelüsten deines Babys, solange es nicht schädlich für euch zwei ist. Hörst du nicht auf dein Verlangen, könnte das dein Vata (Luft und Raum-Element) erhöhen. Dies könnte zu Verstopfung, Hyperaktivität, Aufgeregtheit und Unruhe führen.
  • Meide Coffein. Dieser Stoff wirkt ein deinem Körper ähnlich wie Adrenalin und versetzt deinen gesamten Organismus unter Stress. Coffein ist unter anderem in Kaffee, grünen Tee, schwarzen Tee, weißen Tee, Energydrinks und Coca-Cola enthalten.
  • Esse in einer ruhigen Atmosphäre. Die Energie, die beim Essen um uns herrscht, nehmen wir auch in uns auf. Achte daher darauf, dass du genügend Zeit für ein friedvolles Mahl im Sitzen einplanst. Du solltest dich auch nach dem Essen wohl fühlen und nicht etwa vollgestopft oder aufgebläht.
  • Esse alle 6 Geschmacksrichtungen, besonders jedoch süß, sauer und salzig. Die 6 Geschmacksrichtungen und zugehörige Lebensmittel sind: Süß (reife Früchte, Honig), Sauer (Zitrone, Tomaten), Salzig (Steinsalz, Meeressalz), Bitter (Kurkuma, Rhabarber), Zusammenziehend (Spinat, Linsen) und Scharf (schwarzer Pfeffer).
  • Esse Lebensmittel, die Ojas (energetisches Baumaterial) bilden. Du kreierst ein neues Lebewesen in dir, dafür benötigst du genügend Baumaterial. Alle sattwischen Lebensmittel bilden Ojas, besonders jedoch Ghee (Butterschmalz) und Milch. Ayurveda empfiehlt werdenden Müttern, täglich ein Glas warmer Milch mit einem Teelöffel Butterschmalz zu trinken.
  • Meide Essen, das dem Prinzip des Tamas zugeordnet wird. Diese Lebensmittel bilden Ama (Schlacken) statt Ojas (energetisches Baumaterial). Tamasisches Essen ist: Fleisch, Eier, Alkohol, gereifter Käse, Pilze, Knoblauch, Erdnüsse, scharfe Gewürze wie Chili und vergorenenes Essen.

 

Natürlicher Tagesablauf – Ayurveda in der Schwangerschaft

Ein geregelter Tagesablauf und ein natürlicher Rhythmus geben dir und deinem Baby Stabilität, Rückhalt und Struktur. Vor allem in der Schwangerschaft ist es essentiell, dass du dich geborgen und wohl fühlst. Geregelte Essenszeiten, ausreichend Schlaf und viele Ruhepausen unterstützen diesen magischen Prozess des Erschaffens. Kreiere deine eigenen kleinen Rituale: ein Frühstücksritual, ein Massageritual, ein Gute-Nacht-Ritual…

 

Abhyanga – Ganzkörper Ölmassage – Ayurveda in der Schwangerschaft

Um dein Selbstwertgefühl, deine Körperwahrnehmung und dein Bindegewebe zu stärken, solltest du täglich eine Ganzkörper-Ölmassage machen. Entweder übernimmt das dein Partner, sonst ist es natürlich überhaupt kein Problem, dich selbst zu massieren. Dein Baby wird die sanften Berührungen auch spüren.

Anleitung für eine Ganzkörper-Selbstmassage

Gib etwas Öl in deine Handfläche. Starte bei deinem Kopf. Massiere deine Kopfhaut in kreisenden Bewegungen. Schließ die Augen und genieße die Sinneseindrücke. Als nächstes streichst du sanft über dein Gesicht, von unten nach oben gegen die Schwerkraft. Reibe auch sanft deine Ohren (besonders viele Nerven die mit dem gesamten Körper verbunden sind). Nun komme zu deinem Nacken und Hals, lasse keine Stelle aus.

Als nächstes sind die Arme und Hände an der Reihe. Massiere in kreisenden Bewegungen über die Gelenke (Ellbogen, Handgelenk, Schulter) und in langen auf-und-abwärts-Bewegungen über die langen Knochen. Wende dich jedem einzelnen Finger etwa zu und massiere ihn von der Wurzel bis zur Fingerspitze in einer ziehenden Bewegung.

Deinen Oberkörper massierst du nur sehr behutsam. Große kreisende Bewegungen um die Brüste, den Bauch und den Unterbauch. Wenn du deinen Bauch massierst, sende liebevolle Gedanken an dein kleines Wunder. Massiere auch deinen Rücken so gut es geht. Überstecke dich nicht.

Abschließend widmest du dich noch deinen Beinen und Füßen in derselben Weise wie deine Arme. Kreisende Bewegungen an den Gelenken und lange auf-und-ab-Bewegungen an den langen Knochen. An deine Füße kannst du ruhig etwas kräftiger herangehen. Das aktiviert all deine inneren Organe. Am Schluss ziehst du noch an jedem einzelnen Zeh.

Wenn du Zeit hast, kannst du das Öl noch etwas einziehen lassen. Wenn du nach der Massage duschen möchtest, verwende nur eine ganz milde Seife, um die schützende Fettschicht nicht gleich wieder komplett abzuwaschen.

Das Öl sollte auf dein Dosha abgestimmt sein. Für Vata eignet sich Sesam-, Mandel- oder Walnussöl. Pitta sollte zu Kokosnuss-, Oliven- oder Avocado-Öl greifen. Für Kapha bieten sich vor allem Senfsamen-, Sonnenblumen- oder Distelöl an.

Aromatherapie – Ayurveda in der Schwangerschaft

Bei der Aromatherapie werden Pflanzen und Kräuter in ihren Essenzen verwendet. Du kannst das Aromaöl auf deine Kleidung geben, in dein Badewasser oder zu deiner täglichen Meditation eine Duftlampe entzünden. Hier einige gute Aromen für die Schwangerschaft und ihre Wirkung: Mandarine (beruhigend), Kamille (verdauungsfördernd), Geranium (stimmungs-aufhellend), Ingwer (gegen Übelkeit), Ylang-Ylang (aktivierend), Lavendel (schmerzlindernd), Patchouli (erdend), Neroli (erfrischend) und Vanille (schlaffördernd).

Achtung: Nicht jede Pflanze ist für Schwangere geeignet! Meide Basilikum, Zimt, Nelke, Pfefferminze und Thymian.

Zufriedenheit und Glück in der Schwangerschaft

Deine eigene Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in der Schwangerschaft ist bei weitem der wichtigste Faktor für ein gesundes und glückliches Kind. Dein persönlicher Zustand beeinflusst das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden eines Sprösslings mehr als alles andere. In dieser speziellen Zeit solltest du dich mit positiven und freudigen Menschen umgeben, die dir ein Gefühl der Sicherheit geben. Meide Horrorfilme und schau dir lieber Liebesschnulzen oder zumindest lustige Filme an. Auch deine Lektüre-Auswahl beeinflusst den Fötus. Höre aufbauende und entspannende Musik. Wie Studien zeigen fördert solche Musik die Intelligenz deines Babys. In Ayurveda nennt man das ‚Garbh Sanskar‘, was übersetzt so viel wie ‚Erziehung im Mutterleib‘ bedeutet. Vor allem der Klang der Veena (indisches Saiteninstrument), der Flöte und gesungenen Mantras aus dem Samaveda fördern die Gesundheit von Mutter und Baby.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Start in deine Schwangerschaft. Du durchgehst nun einen wahrlich magischen Wandel, für dich selbst, deine Partnerschaft und dein Kind.

Hast du Anregungen, Fragen oder möchtest deine Erfahrungen teilen? – Dann hinterlasse uns sein Kommentar!

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